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Angesichts Europas alternden Bevölkerung
und starkem Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung, wird die Zukunft Europas wirtschaftlichen Wachstums und Arbeitsplätze zuhnehmend von Innovationen in Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle abhängig sein. Deshalb wurde Innovation in den Mittelpunkt der Strategie Europa 2020 für Wachstum und Beschäftigung gestellt. Mit über 30 Aktionspunkte, will die Innovationsunion, die Bedingungen und den Zugang zu Forschungsfinanzierung verbessern, um sicherzustellen, dass innovative Ideen zur Produkten und Dienstleistungen werden, die Wachstum und Arbeitsplätze schaffen.


Die "Innovationsunion" ist eine der sieben Leitinitiativen der neuen Wachstumsstrategie für die Europäische Union.
Sie soll die Bemühungen Europas – und die Zusammenarbeit mit Drittländern – auf Herausforderungen wie Klimawandel, Energie- und Ernährungssicherheit, Gesundheit und Bevölkerungsalterung konzentrieren. Dazu sollen Maßnahmen des öffentlichen Sektors eingesetzt werden, um die Privatwirtschaft zu stimulieren und Engpässe zu beseitigen, die verhindern, dass es die Ideen bis zur Marktreife schaffen.

In der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts-und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen werden zehn Schlüsselelemente der Innovationsunion beschrieben:

  • Europäische Innovationspartnerschaften werden öffentliche und private Akteure auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene für konkrete Ziele in Bereichen mobilisieren, die sowohl der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen dienen, als auch das Potenzial haben, Europa an die Weltspitze zu bringen. Die Kommission wird eine Startfinanzierung bereitstellen, um Investitionen aus anderen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Quellen anzuziehen. Eine Pilotpartnerschaft zum Thema „Aktivität und Gesundheit im Alter“ soll geschaffen werden mit dem Ziel, bis 2020 den Anteil unseres Lebens zu verlängern, in dem wir gesund sind. Weitere Partnerschaften zu Themen wie Energie, intelligente Städte und intelligente Mobilität, effiziente Wasserverwendung, nicht-energetische Rohstoffe sowie nachhaltige und produktive Landwirtschaft werden folgen.

  •  Die Kommission hat 25 Indikatoren in einem „Innovation Union Scoreboard“ zusammengefasst und eine Checkliste für die Merkmale eines erfolgreichen Innovationssystems aufgestellt. Es wird ein neuer Indikator für den Anteil schnell wachsender innovativer Wirtschaftsunternehmen ausgearbeitet. Außerdem wird die Kommission ein unabhängiges Rankingsystem für Universitäten und Hochschulen unterstützen.

  • Die Kommission wird einen leichteren Zugang zu Finanzmitteln fördern. Sie wird eine Regelung für grenzübergreifendes Risikokapital vorschlagen, mit der Europäischen Investitionsbank zusammenarbeiten, um EU-Programme wie die Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis auszubauen und eine hochrangige Persönlichkeit damit beauftragen, die grenzübergreifende Zusammenführung von innovativen Unternehmen und Investoren zu verbessern. 

  • Aufstockung bestehender Forschungsinitiativen. Die Kommission wird bis 2014 Maßnahmen zur Vervollständigung des Europäischen Forschungsraums vorschlagen. Ziel sind die bessere Abstimmung der europäischen und nationalen Forschungspolitik, der Bürokratieabbau und die Beseitigung von Hindernissen für die Mobilität der Forscher. Ferner bedeutet das einen möglichst offenen Zugang zu den Ergebnissen öffentlich finanzierter Forschungsarbeiten. Das 8. Rahmenprogramm wird Europa 2020 unterstützen. Der Europäische Forschungsrat und das Europäische Innovations- und Technologieinstitut werden weiter ausgebaut.

  • Die Kommission will 2012 ein „European Design Leadership Board“ und ein „European Design Excellence Label“ schaffen, die eine einmalige Chance auf Finanzmitteln für das Wachstum und die Entwicklung des Designs in ganz Europa zu entsperren.

  • Die Kommission plannt ein großes Forschungsprogramm zur Innovation im öffentlichen Sektor und im Sozialbereich aufzulegen. Zudem wird ein Pilotprojekt für die soziale Innovation in Europa durchgeführt, um Sachkenntnis für soziale Innovatoren bereitzustellen, und die soziale Innovation als Schwerpunkt für künftige Programme des Europäischen Sozialfonds vorschlagen.

  • Die Kommission schlägt vor, dass die Regierungen besondere Haushaltsmittel für die öffentliche Beschaffung innovativer Produkte und Dienste vorsehen. Für Innovationen, die der Verbesserung öffentlicher Dienste dienen, könnte dadurch ein Beschaffungsmarkt in einer Größenordnung von mindestens 10 Mrd. € pro Jahr entstehen. Die Kommission wird Hilfestellung für eine gemeinsame Auftragsvergabe durch öffentliche Auftraggeber aus unterschiedlichen Mitgliedstaaten geben.

  • Die Kommission will einen Legislativvorschlag zur Modernisierung und Beschleunigung der Normung im Hinblick auf eine verbesserte Interoperabilität und Innovationsförderung unterbreiten.

  • Das Urheberrechtssystem in Europa muss modernisiert werden. Durch die Schaffung des EU-Patents würden die Unternehmen jährlich 250 Mio. € sparen.

  •  Überprüfung der Rahmenbedingungen für Strukturfonds und staatliche Beihilfen im Hinblick auf die Innovationsförderung. Die Kommission wird die Mitgliedstaaten bei der besseren Verwendung der für Forschung und Innovation im Zeitraum 2007–2013 eingeplanten Strukturfondsmittel in Höhe von 86 Mrd. EUR unterstützen. Sie wird einen stärker innovationsorientierten Strukturfonds-Rahmen für die Zeit nach 2013 vorschlagen.

Dies sind die wesentlichen Grundzüge der Innovationsunion, die in der der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts-und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen ausührlich beschrieben werden.

Über den Stand der Innovationsunion von 2011 können Sie hier mehr erfahren.



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